Sie kennen die in der Schweiz zugelassenen Antikoagulanzien.
Sie kennen die unterschiedlichen Angriffspunkte der Antikoagulanzien in der Gerinnungskaskade.
Sie wissen, dass jedes niedermolekulare Heparin ein individueller Arzneistoff ist.
Sie wissen, dass es zwei neue orale Antikoagulanzien gibt und kennen deren Entwicklungsstand.
Zusammenfassung
Jahrzehntelang beschränkten sich die Optionen für die Antikoagulation auf unfraktioniertes Heparin und die Vitamin K-Antagonisten (VKA). Mit der Einführung der verschiedenen niedermolekularen Heparine wurde die kurz- und mittelfristige Antikoagulation entscheidend verbessert, eine Alternative für die Langzeitanwendung steht jedoch noch aus. Für die Behandlung von Patienten, die eine Heparin-induzierte Thrombozytopenie Typ II entwickeln, stehen in der Schweiz Danaparoid sowie der direkte Thrombininhibitor Lepirudin zur Verfügung. Einen Meilenstein setzte Fondaparinux als erster selektiver Faktor Xa (FXa)-Inhibitor.
Da zweifelsfrei belegt ist, dass FXa und Thrombin geeignete Angriffspunkte für die Antikoagulation darstellen, konzentriert sich die industrielle Forschung auf die Entwicklung direkter Thrombin- und FXa-Inhibitoren. Neben dem Hirudin-Analogon Bivalirudin ist von diesen direkten Inhibitoren Rivaroxaban in der Schweiz bereits auf dem Markt, Dabigatranetexilat soll in den nächsten Monaten zugelassen werden. Die Praxis wird zeigen, ob sich die neuesten Entwicklungen, insbesondere die neuen oralen Antikoagulanzien, behaupten können.