Dr. sc. ETH Barbara Wuggenig
, Prof. Dr. Gerd Folkers
Lernziele
Sie kennen die physiologischen Mechanismen zum Aufbau und zur Mineralisation der Knochen.
Sie kennen die Faktoren, welche das Risiko, an Osteoporose zu erkranken, erhöhen.
Sie kennen die wichtigsten und heute gängigsten Diagnoseverfahren.
Sie kennen präventive und therapeutische Massnahmen, um das Frakturrisiko zu senken respektive weitere Frakturen zu verhindern.
Zusammenfassung
Die Osteoporose und ihre Folgeerscheinungen gewinnen zunehmend an medizinischer und ökonomischer Bedeutung. Laut World Health Organisation (WHO) zählt die Osteoporose zu den zehn häufigsten Erkrankungen weltweit und sie wird, bedingt durch das stetige Älterwerden der Population, weiter zunehmen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken bedarf es einer Identifizierung derjenigen Individuen, welche das grösste Risiko für eine Fraktur aufweisen, sowie deren Behandlung. Das Ziel ist es, weiteren Knochensubstanzverlust und damit einen Bruch zu verhindern.
Daraus leitet sich ab, dass eine frühzeitige Diagnose und insbesondere eine effiziente Therapie von grosser Wichtigkeit sind. Mit den heute zur Verfügung stehenden Methoden kann die Diagnose Osteoporose bereits vor dem Auftreten der ersten Fraktur gestellt und dementsprechend können präventive und therapeutische Massnahmen eingeleitet werden. Eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D stellt die Basis der Osteoporosetherapie dar. Daneben spielt die antiresorptive Therapie mit Bisphosphonaten eine sehr wichtige Rolle. Bei sehr weit fortgeschrittener Osteoporose kann eine zeitweilige knochenanbaustimulierende Therapie mit Teriparatid erwogen werden. Die wichtigsten Empfehlungen im Zusammenhang mit Therapie und Prävention von osteoporosebedingten Frakturen sollten den Personen, die in ihrer praktischen Tätigkeit oftmals mit Osteoporosepatienten konfrontiert sind, geläufig sein. Besonderen Fokus soll im folgenden Artikel auf die postmenopausalen Formen der Osteoporose und die Osteoporose im fortgeschrittenen Alter gerichtet werden.