Sie kennen die wesentlichen Definitionen im Zusammenhang mit Harnwegsinfektionen.
Sie kennen die Mechanismen, welche die Entstehung eines Blaseninfektes begünstigen.
Sie kennen die häufigsten Risikofaktoren einer Harnwegsinfektion bei Frauen.
Sie wissen, wie ein Harnwegsinfektes diagnostiziert werden kann.
Sie kennen die therapeutischen und prophylaktischen Ansätze für die Harnwegsinfektionen.
Zusammenfassung
Als Harnwegsinfektionen werden akute und chronische Entzündungsprozesse im Bereich der Niere und/oder der ableitenden Harnwege bezeichnet. Sie gehören zu den häufi gsten Infektionskrankheiten überhaupt. Allgemeinmediziner, Gynäkologen, Urologen und Pädiater sind regelmässig mit diesem Leiden konfrontiert, aber auch Apotheker werden bei entsprechenden Beschwerden immer häufiger aufgesucht. Es ist daher für alle Fachpersonen wichtig, über Diagnostik, Therapie und vor allem auch Prävention die entsprechenden Kenntnisse zu besitzen. Zu den Auslösern einer Harnwegsinfektion zählen so genannte Wirtsfaktoren, aber auch bakterielle Faktoren und Risikofaktoren. Wirtsfaktoren enthalten prädisponierende Faktoren und die Lage der Infektabwehr. Die Immunlage wiederum kann bakterielle Faktoren begünstigen: Ein geschwächtes Immunsystem kann es ansonsten wenig pathogenen Keimen ermöglichen, eine Infektion im Körper zu verursachen. Da sich das Spektrum der Risikofaktoren altersabhängig zeigt, wird bei deren Diskussion zwischen prä- und postmenopausalen Frauen unterschieden. Eine genaue Anamnese steht an erster Stelle der Diagnostik einer Harnwegsinfektion, da dadurch zwischen den verschiedenen Formen einer Harnwegsinfektion unterschieden werden kann. Aufgrund des Erregerspektrums von Harnwegsinfekten ist in der Schweiz das Mittel der ersten Wahl meist die Therapie mit Norfloxacin. Daneben kommen nichtmedikamentöse und alternative Therapien zur Anwendung, welche aber streng überwacht und bei Nichtansprechen durch eine ärztlich verordnete Antibiotikatherapie ersetzt werden müssen. Grosse Bedeutung kommt aufgrund der weiten Verbreitung der Harnwegsinfekte bei Frauen der Prävention zu. Mehrere Studien konnten belegen, dass die tägliche Einnahme von Preiselbeersaft das Auftreten von bakteriell bedingten Rezidiven massiv zu reduzieren vermag.