Sie kennen die krankheitsübertragenden Zecken, ihr Vorkommen, ihre Lebensgewohnheiten und ihren Entwicklungszyklus.
Sie haben einen Überblick über die wichtigsten human pathogenen, zeckenvermittelten Krankheitserreger und Krankheiten.
Sie wissen Bescheid über den Krankheitsverlauf, die Diagnose und Therapie der beiden wichtigsten Zeckenkrankheiten und Krankheitsbilder in Mitteleuropa.
Sie können das Zeckenrisiko einschätzen und die entsprechenden Vorbeugemassnahmen empfehlen.
Zusammenfassung
Zecken sind als hämatophage Ektoparasiten weltweit gefürchtete Krankheitsüberträger. Im gemässigten Klima Europas ist Ixodes ricinus, der Holzbock, mit Abstand der wichtigste Vektor. Vor allem die kleineren Wirbeltiere und das Rotwild, aber auch der Mensch und seine Haus- und Nutztiere dienen als Blutspender. Während der Blutmahlzeit übertragen die Zecken, die von ihnen beherbergten Krankheitserreger, auf den Wirt. In unseren Breiten sind dies vor allem die Erreger der Lyme-Borreliose und der Frühsommermeningoenzephalitis (FSME). Interessanterweise kommen die FSME-Viren nur in speziellen, so genannten Endemiegebieten vor, während Borrelia burgdorferi im ganzen Zeckengebiet massiv vorhanden ist. Entsprechend ist das Übertragungsrisiko für die Lyme-Borreliose wesentlich höher. Leider existiert nur gegen FSME eine wirksame Impfung. Antibiotika hingegen sind nur bei der Lyme-
Borreliose und zwar am besten im ersten Stadium wirksam. Wegen des sehr variablen Erscheinungsbildes dieser Multisystemerkrankung wird eine rechtzeitige, klinische Diagnose oft verpasst. Auch die serologische Diagnose der Lyme-Borreliose ist sehr heikel. Die Erforschung der Zecken und der von ihnen vermittelten Krankheiten ist noch lange nicht abgeschlossen. Wichtig ist auf jeden Fall die Zeckenprophylaxe.