Impfpräventable "Kinderkrankheiten" bei Erwachsenen: Masern, Meningokokken, Keuchhusten und Varizellen/Herpes zoster
Autor
Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
Lernziele
Sie kennen die aktuellen Impfempfehlungen des Schweizerischen Impfplans zur Verhütung von Masern, Meningokokken, Keuchhusten und Varizellen/Herpes zoster.
Sie können Erreger, Epidemiologie, Verlauf und Symptome dieser Krankheiten bei Kindern und Erwachsenen beschreiben und erklären.
Sie können den Krankheitsbildern die passenden Präventions- und Therapiemöglichkeiten zuordnen.
Sie können die Zusammensetzung der verschiedenen Impfstoffe gegen diese Krankheiten vergleichen.
Sie können die Wirksamkeit und Evidenz der Impfungen gegen diese Krankheiten anhand geeigneter Literatur beurteilen.
Zusammenfassung
Masern, Meningokokkeninfektionen, Pertussis und Varizellen sowie Herpes zoster (als Folge früherer Varizellen) sind impfpräventable Krankheiten. Sie betreffen nicht nur Kinder, sondern zunehmend auch Erwachsene. Hier werden Kenntnisse zu den jeweiligen Krankheitserregern, deren Verbreitung in der Schweiz, die ausgelösten Krankheitsbilder und deren Komplikationen, die Behandlungsmöglichkeiten sowie die aktuellen Impfempfehlungen erläutert. Die Masern sind ein weltweit im Fokus stehendes Gesundheitsproblem. Wären alle Menschen zweimal gegen Masern geimpft, so könnten diese global eliminiert und viel Leid verhindert werden. Invasive Meningokokkeninfektionen werden heutzutage in der Schweiz nicht mehr überwiegend allein durch Serogruppen B und C verursacht, sondern zunehmend auch durch W und Y. Die neuen Impfempfehlungen 2019 berücksichtigen diesen epidemiologischen Wandel. Pertussis ist im jungen Säuglingsalter besonders gefährlich. Ansteckungsquellen sind häufig Erwachsene, so dass diese über einen aktuellen Impfschutz verfügen sollten. Er bewahrt aber auch sie selbst vor dieser lästigen Krankheit. Seit wenigen Jahren gibt es Impfmöglichkeiten gegen Herpes zoster in Ergänzung zu den schon lange verfügbaren Varizellenimpfstoffen. Äusserst schmerzhafte postherpetische Neuralgien können damit nun wirksam verhindert werden.