Sie kennen den Begriff und die Bedeutung von "genetischen Polymorphismen" (single nucleotide polymorphisms = SNPs).
Sie kennen die möglichen Konsequenzen von SNPs.
Ihnen ist der Begriff "Biomarker" vertraut, und Sie können zwischen prognostischen, prädiktiven und pharmakokinetischen/pharmakodynamischen Biomarkern unterscheiden.
Sie kennen die wichtigsten Gene, deren Produkte die Pharmakokinetik und Pharmakodynamik beeinflussen.
Sie können Lösungsansätze aufzeigen, wenn eine Genmutation bei einem Patienten Probleme mit der Arzneimittelwirksamkeit und -verträglichkeit erwarten lässt.
Zusammenfassung
2014 befinden wir uns im Jahre 11 nach der endgültigen Entschlüsselung des humanen Genoms. Allerdings gibt es nicht nur ein humanes Genom. Aktuell finden wir auf dieser Erde ca. 7 Milliarden humane Genome, in denen jeweils das genetische Programm eines Menschen abgespeichert ist. Unter anderem findet man auch hier die Regeln, die den individuellen Umgang mit Arzneimitteln bestimmen. Denn etliche Biomoleküle interagieren mit Arzneimitteln; und da Biomoleküle in ihrer Struktur bei unterschiedlichen Menschen variieren können, muss man damit rechnen, dass Arzneimittel auch nicht bei jedem Menschen identisch wirken bzw. dass sie von unterschiedlichen Menschen gleich gut vertragen werden. Bisher blieb dies alles unberücksichtigt, weil die Technologien und das Wissen fehlten, um genetische Abweichungen in Therapieentscheidungen für einen Patienten mit einzubeziehen. Dank der enormen Fortschritte in der Genomforschung sind wir heute jedoch in der Lage, Individualität hinsichtlich Arzneimittelwirksamkeit und -verträglichkeit zu bestimmen und vorherzusagen, noch bevor ein Medikament eingenommen werden muss. So werden wir in absehbarer Zeit einen Wandel erleben von der Behandlung einer Krankheit hin zur Behandlung eines Patienten mit einer ganz bestimmten genetischen Ausstattung.