Darm in Aufruhr – Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Autorin
Dr. rer. nat. Simone Schmidt
Lernziele
Sie kennen den Aufbau und die Funktion des menschlichen Darms.
Sie kennen die Definition, die Pathologie und die Symptome der chronisch-entzündlichen Darmer-krankungen.
Sie wissen über das Krankheitsbild des Morbus Crohns und der Colitis ulcerosa Bescheid.
Sie sind in der Lage, Patienten bezüglich der Arzneimitteltherapie der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen umfassend zu beraten.
Sie sind insbesondere mit der Anwendung von Glucocorticoiden vertraut.
Sie können Patienten hinsichtlich der speziellen Ernährungsformen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen beraten.
Zusammenfassung
Die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen – allen voran Morbus Crohn und Colitis ulcerosa – äussern sich mit massiven Durchfällen, die wässrig, blutig oder schleimig sein können. Zusätzlich leiden die Patienten unter Bauchschmerzen und extraintestinalen Beschwerden. Die Krankheiten treten meist im jungen Erwachsenenalter auf, verlaufen schubförmig und betreffen unterschiedliche Darmabschnitte bzw. unterschiedliche Teile der Darmwand. Die Ursachen für die Entstehung einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung sind derzeit nicht bekannt; es werden jedoch verschiedene Möglichkeiten diskutiert, so z. B. genetische Faktoren und eine pathologische Immunreaktivität gegen die Darmflora. Neben einem chirurgischen Eingriff, der in schweren Fällen nicht zu vermeiden ist, spielt die Arzneimitteltherapie für den Krankheitsverlauf eine ganz entscheidende Rolle. Arzneimittelgruppen mit grosser Bedeutung sind die Glucocorticoide, Immunsuppressiva und 5-Aminosalicylate. Um eine Mangelernährung infolge des Durchfalls zu vermeiden, benötigen Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Empfehlungen zur Ernährung sowohl im akuten Schub als auch während der Remissionsphasen.