Sie sind vertraut mit dem Krankheitsbild der Neurodermitis, kennen die charakteristischen Hauterscheinungen und Beschwerden und wissen, welche Komplikationen auftreten können.
Sie kennen die bisher bekannten Faktoren, die für die Entstehung und Unterhaltung einer Neurodermitis verantwortlich sind und wissen, wie die Diagnose gestellt wird.
Sie wissen um die Bedeutung der Basispflege der Haut, kennen die wirkstofffreien Emollenzien und können entsprechend dem Hautzustand Empfehlungen geben.
Sie kennen die Therapieoptionen, wissen wann diese zum Einsatz kommen und können bei der Abgabe hinsichtlich Anwendung, Dosierung und Nebenwirkungen beraten.
Zusammenfassung
Neurodermitis ist eine der häufigsten entzündlichen Hautkrankheiten mit chronisch-rezidivierendem Verlauf. Sie tritt überwiegend im Kindesalter auf, kann aber bis ins Erwachsenenalter persistieren. Auf Basis einer trockenen, oft schuppenden Haut ist das klinische Erscheinungsbild geprägt von starkem Juckreiz und ekzematösen Veränderungen. Die Erkrankung zeigt eine multifaktorielle Pathophysiologie. Neben einer starken genetischen Prädisposition spielen immunologische Veränderungen und exogene Provokationsfaktoren eine wichtige Rolle. Die Krankheit erfordert ein individuelles Therapiemanagement, dessen wirksamste Bausteine eine stadiengerechte Therapie sowie das Erkennen und Meiden von Provokationsfaktoren sind. Wesentlicher Bestandteil der Therapie ist dabei auch die äussere topische Behandlung, die immer eine tägliche Basispflege einschliesst. Zusätzlich eingesetzt werden Wirkstoffe, die die Keimbesiedlung, den Juckreiz und die Entzündung reduzieren. Glucocorticoide sind dabei immer noch Mittel der ersten Wahl, Calcineurininhibitoren werden aufgrund ihres kanzerogenen Potenzials nur unter Vorbehalt verwendet. Eine systemische Therapie mit Immunsuppressiva ist schweren Fällen vorbehalten.