Evidenzbasierte Medizin als Entscheidungshilfe im Offizinalltag
Autorin
Dr. Iris Hinneburg
Lernziele
Sie können beschreiben, nach welchen Prinzipien die evidenzbasierte Medizin arbeitet.
Sie unterscheiden die verschiedenen Typen von Studien und können zuordnen, welches Design für welche Fragestellung angemessen ist.
Sie kennen Qualitätskriterien für klinische Studien und verfügen über grundlegende Kenntnisse, um wissenschaftliche Publikationen kritisch zu beurteilen.
Sie sind mit der Angabe von Effektmassen vertraut und können die wesentlichen statistischen Parameter aus der Vier-Felder-Tafel berechnen.
Sie kennen die wichtigsten Quellen für systematische Reviews und finden evidenzbasierte Übersichtsarbeiten sowie Leitlinien.
Zusammenfassung
Die Evidenzbasierte Medizin verbindet die klinische Erfahrung des Arztes oder Apothekers mit der bestmöglichen externen Evidenz, die aus der systematischen Recherche und Bewertung der wissenschaftlichen Literatur stammt. Bei der Therapieplanung sollten zusätzlich auch immer die individuelle Situation des Patienten und seine Wünsche mit berücksichtigt werden. Um klinische Studien kritisch bewerten zu können, sollte der Apotheker über Grundkenntnisse zu Studientypen verfügen und beurteilen können, welches Studiendesign der Fragestellung angemessen ist. Pharmazeuten sollten auch mit den Grundlagen der medizinischen Statistik vertraut sein, um die Relevanz der Studienergebnisse einschätzen zu können. Für den Apothekenalltag liefern systematische Übersichtsarbeiten und Leitlinien einen schnellen Überblick. Die Anwendung der Evidenzbasierten Medizin in der pharmazeutischen Praxis etabliert den Apotheker als Heilberufler, der unabhängig von Herstellerinteressen zum Wohl der Patienten berät.